Schnittdaten

Schnittdaten bezeichnen in der Fertigung die Parameter, die einen Zerspanungsprozess beschreiben und steuern. Sie dienen der sicheren, wirtschaftlichen Bearbeitung von Werkstoffen mit Werkzeugen und Maschinen und berücksichtigen Materialpaarung, Bearbeitungsverfahren, Werkzeuggeometrie, Maschinenzustand und Kühlung. Typische Schnittdaten gelten für Dreh-, Fräs-, Bohr- oder Schleifprozesse und werden in Datenblättern, Prozessfenstern oder Datenbanken festgehalten.

Zu den typischen Bestandteilen gehören die Schnittgeschwindigkeit (Vc), der Vorschub (pro Umdrehung f oder pro Zahn fz), die Schnitttiefe (ap) sowie ggf. der Zustellweg bei Fräsen. Weitere relevante Größen sind die Werkzeuggeometrie (Schneidradius, Freiwinkel), das Werkzeugmaterial und die Beschichtung, das Werkstückmaterial und der eingesetzte Kühl- bzw. Schmierstoff. Die Werte werden oft in Abhängigkeit von Maschinenleistung, Werkzeug und Material ermittelt.

Schnittdaten dienen der Auswahl geeigneter Werkzeuge und Parameter, um Standzeit, Oberflächenqualität, Materialabtrag und Produktivität zu optimieren. Sie beruhen auf Herstellerangaben, Normen, wissenschaftlicher Literatur und praktischen Tests und werden in der Praxis häufig durch Versuchsreihen validiert.

Auf Grund von Maschinenzustand, Werkstücktoleranzen, Kühlung, Schwingungen oder Brennkräfte können Abweichungen auftreten, weshalb Schnittdaten regelmäßig überprüft und angepasst werden. Unterschiede zwischen Bearbeitungsverfahren (Drehen, Fräsen, Bohren) und Werkstoffpaarungen erfordern spezialisierte Datenpfade.