Schlüsseltauschintervalle

Schlüsseltauschintervalle bezeichnen den Zeitraum oder die Bedingungen, unter denen kryptografische Schlüssel ausgetauscht oder erneuert werden, um die Vertraulichkeit und Integrität von Kommunikationsverbindungen sicherzustellen. Sie unterscheiden zwischen langfristigen Schlüsseln und temporären Sitzungsschlüsseln, deren Lebensdauer je nach Protokoll variiert.

Durch regelmäßige Aktualisierung der Schlüssel wird das Risiko reduziert, dass bei einem Key-Kompromiss weitere Daten entschlüsselt werden können. Rekeying unterstützt damit oft Forward Secrecy, minimiert das Risiko von Wiederholungsangriffen und ermöglicht Anpassungen an neue Sicherheitsanforderungen oder regulatorische Vorgaben. Die Wahl des Intervalls hängt von Sicherheitsbedürfnissen, Leistungsaspekten und der jeweiligen Infrastruktur ab.

In Praxisprotokollen erfolgt der Schlüsseltausch unterschiedlich. TLS setzt während des Handshakes Ephemeral Keys (wie DHE oder ECDHE) ein, um neue Sitzungsschlüssel zu erzeugen, während TLS 1.3 fortlaufende Schlüsselabläufe durch Key Update unterstützt. SSH und IPsec verwenden Rekeying nach bestimmten Mengen an übertragenen Daten oder nach einer zeitlichen Grenze. In drahtlosen Netzen können auch Re-Key-Intervalle für Gruppen- oder Pairwise-Keys definiert werden, um die Sicherheit bei wechselnden Verbindungen zu erhöhen.

Best Practices berücksichtigen Risiko, Performance und Compliance. Zu häufiges Rekeying kann Overhead und Latenz erhöhen, zu seltenes Rekeying erhöht das Risiko einer Schlüsselkompromittierung. Typische Implementierungen ermöglichen Konfigurationswerte, die sich im Bereich von Sekunden bis Stunden bewegen; die Wahl hängt vom Anwendungsfall ab.

Siehe auch: Forward Secrecy, Rekeying, Key Rotation, Key Management.