Schlüsselgrößen

Schlüsselgrößen sind zentrale Größen zur Beschreibung eines Systems oder Prozesses. Sie fassen die wesentlichen Merkmale zusammen, die das Verhalten maßgeblich bestimmen, und dienen damit der Reduktion von Komplexität in Analysen, Modellierung und Kommunikation.

In der Praxis werden Schlüsselgrößen aus Messgrößen, Zustandsgrößen oder Modellparametern abgeleitet. Die Auswahl erfolgt nach Kriterien wie Relevanz, Messbarkeit, Stabilität über Zeit, Identifizierbarkeit und Sensitivität gegenüber Störgrößen. Schlüsselgrößen bilden oft den Kern eines Modells oder eines Regel- und Entscheidungsprozesses und ermöglichen eine fokussierte Betrachtung des Systems.

Beispiele finden sich in verschiedenen Bereichen: In der Technik können Temperatur, Druck und Durchfluss als Schlüsselgrößen einer Heiz- oder Regelungstechnik dienen; in der Fertigung stehen Durchsatz, Ausschussrate und Zykluszeit im Mittelpunkt; in der Umweltüberwachung sind Emissionen und Konzentrationen wichtiger Parameter; in der Betriebswirtschaft fungieren Kennzahlen wie Umsatz, Kosten oder Gewinn als zentrale Größen zur Leistungsbeurteilung.

Der Begriff steht in enger Beziehung zu verwandten Konzepten wie Messgrößen, Zustandsgrößen und Parametern. Während Messgrößen die tatsächlich gemessenen Werte liefern, dienen Schlüsselgrößen der Modellierung, Steuerung und Kommunikation der relevanten Systemeigenschaften. In der Praxis können Schlüsselgrößen auch als eine Form von Schlüsselkennzahlen betrachtet werden, die eine klare, vergleichbare Darstellung der Leistung ermöglichen.

Schlüsselgrößen ermöglichen eine zielgerichtete Analyse, den Vergleich zwischen Systemen und die Ableitung von Optimierungsmaßnahmen, indem sie die relevanten Eigenschaften eines Prozesses oder Produkts sichtbar machen.