SchengenGebiets

Das Schengen-Gebiet, auch Schengen-Raum genannt, ist ein europäischer Raum, in dem Grenzkontrollen an Binnengrenzen weitgehend entfallen und der freie Personenverkehr erleichtert wird. Es basiert auf dem 1985 in Schengen, Luxemburg, unterzeichneten Schengen-Abkommen; im Laufe der Zeit wurde der Raum erweitert und als integraler Bestandteil des europäischen Rechts verankert.

Der Schengen-Raum umfasst derzeit 27 Staaten: 23 EU-Mitgliedstaaten (einschließlich Kroatien) sowie vier Nicht-EU-Staaten der Europäischen Freihandelszone – Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz. Irland, Bulgarien, Rumänien und Zypern gehören nicht zum Schengen-Raum.

Innerhalb des Gebiets entfallen die Kontrollen an den gemeinsamen Binnengrenzen, während die Außengrenzen nach gemeinsamen Regeln bewacht werden. Die Grenzverwaltung erfolgt in enger Abstimmung zwischen den Mitgliedstaaten; zentrale Instrumente sind das Schengen-Grenzmanagement und das Schengen-Informationssystem (SIS), in dem sicherheitsrelevante Informationen ausgetauscht werden. Zusätzlich arbeiten Polizei- und Justizbehörden grenzüberschreitend zusammen.

Für Reisende gelten in der Regel Freizügigkeitsbestimmungen: Kurzaufenthalte von bis zu 90 Tagen innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen sind innerhalb des Schengen-Raums erlaubt; für längere Aufenthalte gelten die jeweiligen nationalen Visa- und Aufenthaltstitel. Es kann in Ausnahmefällen zu vorübergehenden Grenzkontrollen an den Binnengrenzen kommen, etwa aus sicherheits- oder migrationspolitischen Gründen.