Schemabindung

Schemabindung ist ein Begriff aus relationalen Datenbanksystemen, der die Verknüpfung einer Abfrage- oder Funktionsdefinition mit dem Schema der referenzierten Tabellen beschreibt. Durch diese Bindung wird sichergestellt, dass Änderungen am Aufbau der referenzierten Objekte nicht unbeabsichtigt die gebundene Definition beeinflussen. In vielen Systemen, insbesondere in SQL Server, wird diese Bindung durch spezielle Optionen wie WITH SCHEMABINDING realisiert.

In SQL Server gilt SCHEMABINDING als Variante, um Views oder Funktionen fest an die Struktur der Basistabellen zu binden. Eine schema-bound View verweist auf die Grundtabellen mit expliziten zwei- bzw. dreistufigen Namen und darf typischerweise nicht auf SELECT *. Die Bindung verhindert DDL-Operationen, die die Referenzen der gebundenen Objekte betreffen, etwa das Löschen oder Ändern von Spalten, solange der gebundene Gegenstand existiert. Änderungen an den referenzierten Objekten müssen demzufolge zuerst am gebundenen Objekt angepasst oder dieses gelöscht werden.

Vorteile der Schemabindung liegen in der verbesserten Zuverlässigkeit der Abhängigkeitsbeziehungen und in bestimmten Optimierungs- bzw. Funktionsszenarien, etwa der Möglichkeit, indexierte Views (materialisierte Views) zu erstellen. Nachteile bestehen in der eingeschränkten Flexibilität bei DDL-Operationen an den Referenzen und dem zusätzlichen Verwaltungsaufwand beim Ändern der Basisstrukturen.

Beispiel: CREATE VIEW dbo.VwSales WITH SCHEMABINDING AS SELECT s.SalesOrderID, s.OrderDate FROM dbo.SalesOrder AS s; Dies bindet die View an die Struktur der Tabelle dbo.SalesOrder. Für Funktionen gilt eine ähnliche Syntax mit WITH SCHEMABINDING.