Schadensanalyse

Schadensanalyse bezeichnet die systematische Untersuchung eines Schadensfalls, um Ursachen, Umfang und Folgen festzustellen und daraus Maßnahmen abzuleiten. Sie kommt in der Versicherungswirtschaft, im Ingenieurwesen, Bauwesen, Umwelt- und Katastrophenmanagement zum Einsatz. Ziel ist eine objektive, nachvollziehbare Bewertung, die Grundlage für Regulierung, Reparatur, Prävention und Rechtsprozesse bildet.

Ein typischer Analyseprozess umfasst mehrere Schritte: Erfassung des Schadenseintritts, Feststellung des Schadensumfangs und der betroffenen Systeme, Beweissicherung und Dokumentation, gefolgt von einer Ursachenanalyse. Häufig genutzt sind Methoden wie Ursachen-Wirkungs-Diagramm, 5-Why oder FMEA. Anschließend werden direkte Kosten, Folgeschäden und Risiken bewertet sowie ein Maßnahmenplan für Behebung, Wiederherstellung und Risikominderung erstellt. Die Ergebnisse werden abschließend dokumentiert.

Zu den gängigen Methoden gehören forensische Untersuchungen, Material- und Funktionsprüfungen, Zustandsbewertungen und Simulationen. Oft werden qualitative und quantitative Techniken kombiniert, um Ursachen umfassend zu klären und notwendige Handlungen abzuleiten.

Anwendungen finden sich in der Versicherungsregulierung zur Feststellung von Schadenhöhe und -ursache, in Industrie- und Qualitätsprozessen zur Zuverlässigkeitssteigerung, im Bauwesen zur Tragwerks- und Bestandsbewertung sowie in Umwelt- und Katastrophenmanagement zur Bewertung von Auswirkungen und Gegenmaßnahmen.

Herausforderungen sind die sichere Beweissicherung, der Umgang mit widersprüchlichen oder lückenhaften Daten, rechtliche und Datenschutzaspekte sowie die Notwendigkeit einer neutralen, gut dokumentierten Vorgehensweise.

Schadensanalyse liefert letztlich eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Reparaturen, Regulierung, Prävention und Risikoreduzierung.