Sammelschächte

Sammelschacht, plural Sammelschächte, bezeichnet im Bauwesen einen vertikalen Schacht oder eine gemeinsame Sammelstelle, die dem Sammeln oder Verteilen von Leitungen oder Flüssigkeiten dient. Er bildet einen zentralen Wartungs- und Übergabepunkt, an dem mehrere Zu- oder Abläufe zusammengeführt werden und von dem aus Inspektionen, Reinigung oder Wartungen erfolgen können.

Im Kanal- und Abwassernetz dient ein Sammelschacht dazu, Abwasser aus mehreren Zuleitungen zu einem Hauptkanal oder zu einer Pumpstation zu leiten. Er ermöglicht die Fließregulierung, erleichtert das Entfernen von Ablagerungen und bietet einen Zugang für Inspektion, Reinigung und Einsatz von Mess- oder Reinigungsgeräten. Typisch sind runde oder polygonale Schächte mit mehreren Einlässen aus unterschiedlichen Richtungen, einer wasserdichten Deckung und einer bodenseitigen Einheit wie einer Trenn- oder Sedimentationskammer.

In Kabelnetzen fungiert ein Sammelschacht als Sammelpunkt mehrerer Kabel- oder Leitungsgänge. Hier werden Verbindungen hergestellt, Kabelstränge gebündelt oder in ein Trassen- bzw. Leitungssystem überführt. Sammelschächte befinden sich in regelmäßigen Abständen entlang der Trasse und ermöglichen Wartung, Umfädelungen und den Zugang zu Verteilpunkten. Bauweise und Ausstattung umfassen meist Beton- oder Stahlbetonschächte, Leiteranlagen für den Zugang, Kabelrinnen oder -trassen, Abdichtung sowie Belüftung und Brandschutz bzw. Überspannungsschutz.

Wartung, Sicherheit und Betrieb richten sich nach regionalen Normen und Standards. Der Begriff variiert je Fachgebiet und Region; Sammelschächte sind zentrale Bausteine vieler Versorgungsnetze.