SamaritanerAramäisch

Samaritaner Aramäisch, auch Samaritan Aramaic genannt, bezeichnet die Aramäische Sprache, die von der Samaritanergemeinschaft in der Levante historisch verwendet wurde. Es gehört zur westlichen Gruppe der Aramäischsprachen, einer Unterkategorie des Northwest-Aramäisch, und weist Merkmale auf, die es von jüdisch-palästinensischem Aramäisch unterscheiden.

Die Überlieferung von Samaritaner Aramäisch reicht vom späten Altertum bis ins Mittelalter. Die Sprache ist hauptsächlich durch Inschriften, liturgische Texte und gelegentliche Manuskriptfragmente belegt. In der Samaritanergemeinschaft spielte sie neben der hebräischen Schrift und liturgischen Praktiken eine Rolle in religiösen Kontexten; die samaritanische Schriftform wird oft als eigenständiges Schriftsystem verwendet.

Heute ist Samaritaner Aramäisch stark bedroht. Die tägliche Kommunikation erfolgt überwiegend auf Arabisch; Hebräisch kommt in liturgischen Kontexten vor. Nur noch wenige Ältere kennen die Sprache, und neue Generationen lernen sie kaum. In der Praxis dient Aramäisch vor allem liturgischen Zwecken in seltenen Texten.

Linguistisch wird Samaritaner Aramäisch als Teil der westaramäischen Dialekte gesehen; es steht eng im Verwandtschaftsverhältnis zu anderen westaramäischen Varietäten, unterscheidet sich jedoch in Lexik, Morphologie und bestimmten Lautmerkmalen von jüdisch-palästinensischem Aramäisch. Forschungsarbeiten befassen sich mit archaischen Inschriften, samaritanischen Texten und paläografischen Funden, um die Geschichte und Struktur dieser Dialektvariante zu rekonstruieren.