Röntgenbefunde

Röntgenbefunde sind die Beobachtungen, die bei der Auswertung einer Röntgenuntersuchung (X‑Strahlenbild) dokumentiert werden. Sie beschreiben, welche Strukturen sichtbar sind, welche Abweichungen festgestellt wurden und wie sie sich auf den Befund beziehen. Ziel ist es, Hinweise für eine Diagnose und weitere Behandlung zu liefern; die Aussagen beruhen auf bildgebenden Kriterien und der klinischen Vorgeschichte des Patienten.

Die Befunde werden im Radiologiebericht typischerweise in zwei Abschnitte gegliedert: den Befund, in dem sichtbar gemachte Strukturen und eventuelle Auffälligkeiten beschrieben werden, und die Beurteilung oder Empfehlung, in der eine Verdachtsdiagnose, Differentialdiagnosen und sinnvolle weitere Schritte (z. B. weitere Bildgebung oder Kontrollen) festgelegt werden.

Häufige Befunde betreffen unterschiedliche Regionen. Bei Brustbildaufnahmen wird zum Beispiel auf Normalbefund, Verschattungen, Pneumonie, Pleuraerguss oder Pneumothorax eingegangen. In der Lunge können Verdichtungen, Lungenödem oder Verdacht auf Tumoren auftreten. Skelettbefunde umfassen Frakturen, Luxationen, Degenerationserscheinungen oder Anomalien der Knochenstruktur. Im Bereich des Abdomens können vergrößerte Gas- oder Weichteilmuster, Obstruktion oder Kalkablagerungen beschrieben sein.

Röntgenbefunde haben Grenzen. Röntgenaufnahmen liefern zweidimensionale Projektionen mit möglicher Überlagerung von Strukturen, weshalb manche Befunde nur begrenzt sicher sind. Radiologische Befunde sind oft Teil eines mehrstufigen Bildgebungsprozesses, bei Bedarf ergänzt durch CT oder MRT. Der Strahlenschutz und die Indikation für das Verfahren stehen dabei im Vordergrund.

Die Interpretation der Röntgenbefunde erfordert Kontext aus Anamnese, klinischem Befund und Verlauf. Ein Befund ist nicht automatisch eine Diagnose; er dient der Orientierung für weitere Diagnostik und Therapie.