Rohstoffmenge

Rohstoffmenge ist ein Begriff aus der Rohstoffwirtschaft und der Bergbauwirtschaft, der die Menge eines Rohstoffs in einem festgelegten Kontext beschreibt. Sie kann sich auf die in einem Lagerbestand vorhandene Vorratmenge, die geplant benötigte Menge für eine Produktionsperiode oder die gesamte verfügbare Materialmenge in einem Vorkommen beziehen.

Im Bergbau wird zwischen Rohstoffressourcen und Reserven unterschieden. Rohstoffressourcen umfassen gemessene, angezeigte und vermutete Mengen, während Reserven den Teil davon darstellen, der unter den aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen und Technologien abbaubar ist. Die Rohstoffmenge hängt somit davon ab, ob man eine theoretische Menge, eine wirtschaftlich nutzbare Menge oder eine verfügbare Lagerbestandsgröße betrachtet.

Die Schätzung der Rohstoffmenge erfolgt durch geologische Erkundung, Probennahme, Bohrdaten und numerische Modellierung. Wirtschaftliche Kriterien wie Förderkosten, Markpreise und technologische Machbarkeit bestimmen, welcher Anteil der Ressourcen als Reserven gilt. Cut-off-Grade, Abbaumethoden und Umweltaspekte beeinflussen zudem die Zuordnung.

Typische Maßeinheiten der Rohstoffmenge sind Tonnen oder Kubikmeter; bei energetischen oder flüssigen Rohstoffen kommen je nach Material weitere Einheiten wie Barrel, Barrel-Öl-äquivalente oder Energieeinheiten hinzu. Die konkrete Einheit hängt von der Materialklasse ab.

Rohstoffmenge ist maßgeblich für Investitionsentscheidungen, Produktionsplanung, Lagerhaltung und Versorgungssicherheit. Sie unterliegt Unsicherheiten durch Explorationsergebnisse, Preisentwicklungen und technologische Fortschritte.