Regisseurinnen

Regisseurinnen sind Filmemacherinnen, die einen Film konzipieren, inszenieren und oft auch schreiben oder produzieren. Der Begriff kennzeichnet Frauen hinter der Kamera im deutschsprachigen Kino und Fernsehen und dient der Unterscheidung von männlichen Regisseuren.

Historisch gehören Regisseurinnen in der deutschsprachigen Filmgeschichte zu den Pionierinnen der Stummfilmzeit; eine der bekanntesten ist Lotte Reiniger, die Die Abenteuer des Prinzen Achmed (1926) schuf. In der Zeit des Nationalsozialismus war Leni Riefenstahl als Regisseurin umstritten, gehört aber zu den frühesten bekannten Frauen hinter der Kamera in Deutschland. Mit dem Neuen Deutschen Film prägten Margarethe von Trotta und Doris Dörrie das weibliche Perspektivkino und erhielten internationale Anerkennung.

In der Gegenwart gehören Regisseurinnen zu den sichtbareren Stimmen des deutschsprachigen Kinos. Caroline Link gewann mit Nirgendwo in Afrika den Oscar für den besten fremdsprachigen Film; Maren Ade erregte internationales Aufsehen mit Toni Erdmann; Nora Fingscheidt wurde mit Systemsprenger international beachtet; Maria Schrader feierte mit Ich bin dein Mensch Erfolge im Kino und Fernsehen. Ulrike Ottinger bleibt eine wichtige Stimme im experimentellen Kino der letzten Jahrzehnte.

Trotz Fortschritten bleibt die Geschlechterverteilung hinter der Kamera oft unausgewogen. Initiativen in Filmförderung, Festivals und Branchennetzwerke zielen darauf ab, Regisseurinnen Ressourcen, Sichtbarkeit und Führungspositionen zu verschaffen.