Referenzindex

Referenzindex bezeichnet in deutschsprachigen Fachtexten eine strukturierte Auflistung von Referenzen auf Entitäten, Quellen oder Begriffe innerhalb eines Textkorpus, eines Datenbestands oder einer Wissensbasis. Ziel ist es, Verweise konsistent zu markieren, Nachvollziehbarkeit zu erhöhen und effiziente Suchen zu ermöglichen. Der Begriff wird in verschiedenen Disziplinen verwendet, darunter Linguistik, Informatik, Bibliotheks- und Dokumentationswissenschaft sowie Wissensgraphie.

In der Linguistik dient ein Referenzindex der Erfassung von Referenten in Texten und der Verknüpfung von Ausdrücken mit ihren Bezugsmitteln, um die Auflösung von Coreference zu unterstützen. In der Informatik bezeichnet ein Referenzindex oft eine Indexstruktur, die Verweise, zum Beispiel Fremdschlüssel, auf andere Datenwerte effizient auffindbar macht. In Bibliotheken und digitalen Katalogen dient er der Verknüpfung von bibliografischen Einträgen mit verwandten Ressourcen. In Wissensgraphen und Ontologien hilft er, Referenzen zu kanonischen Entitäten wie Personen, Orten oder Werken herzustellen.

Aufbau und Formate eines Referenzindex variieren je nach Anwendungsfall, bestehen aber typischerweise aus Feldern wie Referenz-ID, Referenztyp, Bezeichnung oder Label, Bezugstelle (Quelle), Kontext, Verknüpfungen zu Entitäten sowie Metadaten zur Quelle und Vertrauenswürdigkeit. Implementierungen erfolgen oft als relationale Tabellen, als NoSQL-Index oder als Bestandteil eines Ontologie-/Wissensgraph-Systems. Formate können CSV, JSON-LD oder RDF sein; häufig werden Authority-Dateien wie VIAF, ORCID oder Wikidata integriert.

Vorteile eines Referenzindex liegen in erhöhter Konsistenz, verbesserten Such- und Verweisfunktionen sowie erleichterter Disambiguierung. Herausforderungen umfassen Mehrdeutigkeit, Updates und Skalierbarkeit, Mehrsprachigkeit sowie die Pflege der Verknüpfungen über Zeit hinweg.