Reactietechnische

Reactietechnische bezeichnet in fachsprachlicher Verwendung das Gebiet der Reaktortechnik, das sich mit der Konstruktion, dem Betrieb und der Optimierung von Reaktoren befasst. Der Begriff umfasst sowohl chemische Reaktoren in der Verfahrenstechnik als auch kerntechnische Reaktoren in der Energie- und Forschungsanwendung. Ziel ist es, chemische Reaktionen effizient, sicher und wirtschaftlich abzuwickeln.

Im chemischen Bereich liegt der Fokus auf dem Reaktortypen-Design, der Modellierung von Reaktionskinetiken, dem Stofftransport, der Behälterchemie, Wärmeführung und Temperaturmanagement. Typische Reaktoren sind Batch- oder kontinuierliche Reaktoren (CSTR, PFR), Reaktor-Netzwerke und Reaktorengestaltung mit Katalysatoren. Prozessführung, Sicherheit und Umweltaspekte spielen eine zentrale Rolle.

Im kerntechnischen Teil geht es um Kernreaktoren, Brennstoff-, Kühl- und Sicherheitssysteme, Neutronenfluss, Moderation, Materialverträglichkeit und Schutzmaßnahmen. Hier sind gesetzliche Zulassungen, Sicherheitsanalysen und Risikobewertung essenziell. Reaktortechnik verbindet Grundlagen der Thermodynamik, Strömungsmechanik, Transportphänomene und Regelungstechnik mit angewandten Technologien.

Methoden der reaktortechnischen Arbeit umfassen mathematische Modellierung von Reaktionen, Differentialgleichungen, Reaktordynamik, Computational Fluid Dynamics (CFD), RTD-Analysen, Prozesssimulationen, Optimierung und Sicherheitsbewertung. Typische Ausbildungswege führen über das Chemie- oder Maschinenbauingenieurwesen, gelegentlich mit Spezialisierungen in Nukleartechnik oder Prozesssteuerung.

Siehe auch: Reaktortechnik, Verfahrensingenieurwesen, Prozessleittechnik, Kerntechnik.