Rauschzahlmesser

Rauschzahlmesser ist ein Messgerät in der Funk- und Elektroniktechnik, das die Rauschzahl eines Verstärkers, Empfängers oder Netzwerks ermittelt. Die Rauschzahl, oft auch Rauschfaktor F genannt, beschreibt, wie viel zusätzliches Rauschen ein reales System im Vergleich zu einem idealen, verlustfreien Verstärker erzeugt. Sie wird in linearer Form oder als Wert in Dezibil (dB) angegeben und gibt Aufschluss über die Qualitätsleistung eines Bausteins im Empfängerpfad.

Prinzip der Messung ist die Bestimmung des Einflusses des DUT (Device Under Test) auf das Rauschen des Signals. Typische Messverfahren verwenden eine kalibrierte Rauschquelle, die zwei bekannte Rauschzustände erzeugt (hot und cold), und messen das resultierende Ausgangrauschen. Aus dem Verhältnis der Messwerte (Y-Faktor) lässt sich die Rauschzahl bzw. der Rauschfaktor des DUT berechnen. Moderne Rauschzahlmesser verwenden oft zusätzliche Kalibrierungen, um Bandbreite, Impedanz und Temperatur zu berücksichtigen.

Aufbau und Anwendung umfassen ein DUT, eine Kalibrier-Rauschquelle, Mess- oder Anzeigeeinheiten (wie Spektrumanalysator oder Power Meter) sowie eine definierte Impedanz, häufig 50 Ohm. Die Geräte arbeiten meist innerhalb einer festgelegten Messbandbreite und Temperaturbedingungen, um reproduzierbare Ergebnisse zu ermöglichen. Rauschzahlmesser kommen in der Entwicklung, Prüfung und Qualitätskontrolle von Funkempfängern, Vorverstärkern und HF-Netzwerken zum Einsatz.

Begriffe wie Rauschzahl, Rauschfaktor, Rauschtemperatur und verschiedene Messverfahren (Y-Factor, Noise-Temperature) gehören zum Standardvocabulary rund um diese Messgeräte.