Pyrenäenraum

Der Pyrenäenraum ist ein grenzüberschreitender Natur- und Kulturraum, der die Pyrenäen umfasst, das Gebirgssystem, das die Iberische Halbinsel von Mittel- und Westeuropa trennt. Die Pyrenäen erstrecken sich rund 430 Kilometer von der Biskaya im Westen bis zum Mittelmeer im Osten. Der Raum schließt Teile Frankreichs (z. B. Pyrénées-Atlantiques, Hautes-Pyrénées, Ariège, Pyrénées-Orientales), Spaniens (Navarra, Aragón, Katalonien) sowie das Fürstentum Andorra ein und wird von gemeinsamen geographischen Merkmalen, Ökosystemen und historischen Verbindungen geprägt. Der höchste Gipfel ist der Pico de Aneto in der Zentralpyrenäe mit 3.404 Metern.

Die Landschaft des Pyrenäenraums variiert stark von hochgelegenen Gipfeln und Gletscherseen bis zu grünen Tälern. Das Klima reicht von alpinen Bedingungen in der Höhe bis zu milden Klimazonen in den Tälern. Die Region beheimatet seltene Arten und bedeutsame Lebensräume, darunter die Pyrenäen-Gämse, den Pyrenäen-Braunbärenbestand in Teilen der Kette sowie den Pyrenäen-Dasman. Zahlreiche Bereiche gehören zu Schutzgebieten; bedeutende Nationalparks sind der Parc national des Pyrénées in Frankreich, der Ordesa y Monte Perdido National Park in Aragón und der Aigüestortes i Estany de Sant Maurici in Katalonien. Der Pyrenäenraum ist zudem ein Ziel für Wintersport, Wander- und Bergtourismus, und verbindet Fernwanderwege wie den GR 11 auf der spanischen Seite und den GR 10 in Frankreich.

Historisch bildeten die Pyrenäen eine natürliche Grenze, die Handel, Migration und kulturellen Austausch beeinflusste. Heute fördern grenzüberschreitende Programme der Europäischen Union die Zusammenarbeit in Umwelt, Verkehr, Wirtschaft und Kultur. Der Raum zeichnet sich durch kulturelle Vielfalt aus, mit katalanischer, occitischer, aragonischer und baskischer Einflüssen, sowie Andorra als eigenständigen Staat.

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