PushPullKonfiguration

Push-Pull-Konfiguration, auch Push-Pull-Schaltung, bezeichnet eine Anordnung zweier aktiver Bauteile – typischerweise Transistoren oder Röhren – die abwechselnd den Laststrom liefern oder aufnehmen. In der linearen Verstärkung steuert jedes Bauteil eine Halbwelle des Eingangssignals: Während die eine Zelle das positive Halbsignal liefert, übernimmt die andere den negativen Teil. Dadurch lassen sich Verzerrungen verringern und der Wirkungsgrad gegenüber einfachen, einseitigen Schaltungen erhöhen.

Anwendungsgebiete sind Audio- und Leistungsschaltungen sowie Schaltnetzteile. In Verstärkern arbeitet die Schaltung häufig als Class-B oder Class-AB-Betrieb; in Netzteilen dient sie als Halbbrücke oder Vollbrücke, um eine hohe Ausgangsspannung oder Leistung zu erzeugen. In Röhrenverstärkern wird oft transformatorgekoppelt gearbeitet, um die beiden Röhren gegeneinander zu schieben. In der Halbleitertechnik kommen NPN/PNP oder N-Kanal/P-Kanal MOSFETs zum Einsatz.

Zu den Vorteilen zählen höhere Effizienz, geringerer Ruhestrombedarf und bessere Ausnutzung der Versorgungsspannung. Zu den Herausforderungen gehören Kreuzverzerrungen am Übergang der Halbwellen, Bedarf an Vorspannung (Bias) und Rückkopplung, sowie der Schutz vor gegenseitigem Kurzschluss (Shoot-through) oder Dead-Time in Schaltanwendungen.

Typische Implementierungen finden sich als Transformator-gekoppelte Push-Pull-Verstärker, als Half- oder Full-Bridge in Schaltnetzteilen, sowie als Treiberstufen in digitalen oder analogen Schaltungen. Die konkrete Ausführung hängt von Bauteiltypen, Frequenzbereich und gewünschten Effizienzgrenzen ab.