Projektionsarten

Projektionsarten bezeichnen unterschiedliche Verfahren, mit denen Punkte oder Objekte aus einem Raum auf eine andere Ebene abgebildet werden. In der Geometrie unterscheidet man hauptsächlich Zentralprojektion (Perspektivprojektion) und Parallelprojektion (Orthogonalprojektion). Bei der Zentralprojektion gehen alle Linien durch einen festen Brennpunkt, wodurch entfernte Punkte verkleinert erscheinen; bei der Parallelprojektion verlaufen die Strahlen parallel, wodurch Größenveränderungen eingeschränkt oder anders verteilt sind.

In der Kartographie werden Projektionen oft nach dem Flächenverhalten und der Form klassifiziert: azimutale (Planarprojektionen), zylindrische Projektionen und konische Projektionen. Jede Familie kann Winkeltreue, Flächengetreue oder Abstandstreue bevorzugen. Winkelgetreu (konform) bedeutet, dass Winkel erhalten bleiben, z. B. Mercator; Flächengetreu (gleichflächig) erhält Flächenverhältnisse, z. B. Peters-Karte; Distanztreue (gleichabständige Projektion) erhält Abstände nur entlang bestimmter Richtungen. In der Praxis lässt sich keine Projektion finden, die alle Eigenschaften gleichzeitig optimal bewahrt; Verzerrungen sind unvermeidlich.

In der Computergraphik spielen Projektionen eine zentrale Rolle: Orthografische Projektionen zeigen Objekte ohne Perspektive, perspektivische Projektionen erzeugen Tiefenwirkung. Oblique-, isometrische oder dimetrische Projektionen sind spezialisierte Formen, die je nach Anwendung auftreten, etwa in der Architekturvisualisierung oder in Videospielen.

Projektionsarten dienen der Darstellung dreidimensionaler Realität auf zweidimensionalen Flächen. Die Wahl hängt vom Zweck ab: präzise Messungen, räumliche Wahrnehmung oder visuelle Realitätsnähe.