Produktvisionen

Produktvisionen bezeichnet eine Reihe von Aussagen, die die langfristige, ideale Zukunft eines Produkts oder einer Produktlinie skizzieren. Sie dienen als Leitstern für die Produktentwicklung, helfen Teams zu orientieren, Entscheidungen abzuwägen und Stakeholdern eine klare Vorstellung vom Ziel zu vermitteln. Eine gute Produktvision ist unabhängig vom aktuellen Projektstatus, aber konkret genug, um Richtung zu geben.

Typische Bestandteile einer Produktvision sind: die Zielgruppe, den vom Produkt vermittelten Nutzen, das zugrunde liegende Problempaket, die Differenzierung gegenüber Wettbewerbern sowie ein Bild des erwarteten Endzustands. Häufig wird sie in knapper Form formuliert, oft als Vision- oder North-Star-Aussage, die über mehrere Jahre Bestand haben soll.

Verhältnis zu anderer Planung: Die Produktvision bildet die Oberleitung für Strategie, Roadmap und Backlog, ist aber keine konkrete Roadmap. Sie bleibt relativ stabil, muss aber bei größeren Marktveränderungen überprüft und ggf. angepasst werden. Regelmäßige Abstimmungen mit Stakeholdern sichern Ausrichtung.

Entstehung: Durch Zusammenarbeit von Produktmanagement, Entwicklung, Vertrieb, Kundenforschung und ggf. Geschäftsführung entsteht ein gemeinsames Verständnis. Der Prozess umfasst Recherche, Synthese, Formulierung, Feedback und Iteration, bis eine klare, verständliche Vision vorliegt, die inspirierend, aber erreichbar klingt.

Häufige Fallstricke: zu vage oder zu technisch, unrealistische Versprechungen, mangelnde Übersetzung in konkrete Ziele, fehlende Messbarkeit oder widersprüchliche Prioritäten zwischen Teams. Eine gelungene Produktvision bleibt deshalb klar, begründet und handelbar.