Problembeschreibungen

Problembeschreibung bezeichnet in Wissenschaft, Wirtschaft und Informatik die formale, klare Darstellung eines zu bearbeitenden Problems. Sie dient dazu, den Kontext abzustecken, das Ziel zu bestimmen und die Grenzen des Vorhabens festzulegen. Oft wird sie als Ausgangspunkt für weitere Arbeiten wie die Formulierung von Anforderungen oder die Entwicklung von Lösungen genutzt. Je nach Domäne kann der Begriff austauschbar mit Problemstellung oder Problemdefinition verwendet werden, doch eine gute Problembeschreibung unterscheidet sich durch konkrete Beschreibungen von Symptomen, Ursachen und Zielkriterien.

Inhalte einer Problembeschreibung sind üblicherweise der Kontext und Hintergrund, die betroffenen Stakeholder, die beschriebenen Symptome bzw. Beobachtungen, die Zielsetzung, die relevanten Randbedingungen und Einschränkungen, die Abnahmekriterien bzw. Erfolgskennzahlen, getroffene Annahmen sowie identifizierte Risiken. Zudem sollten der geltende Umfang (Scope) und die Abgrenzungen klar benannt werden, damit spätere Entscheidungen nachvollziehbar bleiben.

Der Zweck besteht darin, alle Beteiligten auf einen gemeinsamen Stand zu bringen, Rahmenbedingungen für Lösungsentwürfe zu setzen und Prioritäten zu ermöglichen. Eine präzise Problembeschreibung bildet die Basis für Anforderungen, Architekturentscheidungen und die Bewertung von Lösungsalternativen.

Typischerweise wird eine Problembeschreibung durch strukturierte Formulierungen erstellt: Hintergrund, Problem, Ziel, Randbedingungen, Erfolgskriterien und Annahmen. Methoden wie Interviews, Analyse von Daten, Ursachenforschung (z. B. 5-Why), sowie Workshops helfen, relevante Informationen zusammenzutragen und Widersprüche früh zu klären.

Problembeschreibungen finden Anwendung in Softwareentwicklung, Produktmanagement, Forschung und Bildung. Eine gute Beschreibung vermeidet Spekulation, fokussiert auf messbare Ziele und lässt Raum für valide Lösungswege, ohne das Problem zu früh zu verengen.