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Primärmessungen

Primärmessungen bezeichnet in der Messtechnik Messungen, die direkt auf definierte Standards zurückgeführt werden und damit die Realisierung einer Maßeinheit ermöglichen. Sie repräsentieren die höchste Stufe der Messunsicherheit in der Vergleichskette und dienen der Gewährleistung der weltweiten Rückführbarkeit von Messgrößen. Primärstandards werden von nationalen und internationalen Metrologiezentren betrieben und beruhen häufig auf fundamentalen Naturkonstanten oder auf hochpräzisen Realisierungsmethoden statt auf einzelnen Materialartefakten.

Der Grundgedanke besteht darin, eine Einheit nicht durch ein Referenzobjekt, sondern durch eine fest definierte physikalische

Beispiele für Primärmessungen umfassen die Realisierung der Maßeinheiten gemäß der aktuellen SI-Struktur: Die Länge wird durch

In Praxis und Regulierung bilden Primärmessungen die Grundlage für Kalibrierungen, die Rückführung von Messgrößen und die

Größe
oder
Konstante
zu
realisieren.
Dadurch
lässt
sich
eine
Maßgröße
unabhängig
von
Artefakten
reproduzierbar
und
stabil
festlegen.
Messgrößen,
die
typischerweise
primär
gemessen
werden,
umfassen
Länge,
Zeit,
Masse,
elektrische
Größen,
Temperatur,
Stoffmenge
und
Lichtstärke.
Die
konkrete
Realisierung
hängt
von
der
jeweiligen
Einheit
ab
und
nutzt
modernste
Quanten-
oder
fundamentale
Konstantenmethoden.
die
definierte
Lichtgeschwindigkeit
im
Vakuum
realisiert;
die
Zeit
durch
die
Hyperfeinstruktur
des
Cs-133-Atoms;
die
Masse
durch
eine
Realisierung
des
Planckschen
Wirkungsquantums
über
eine
Kibble-Balance;
elektrische
Größen
durch
Quantenmaßstäbe
(Josephson-
und
Quanten-Hall-Effekte);
Kelvin
durch
die
Boltzmann-Konstante;
die
Stoffmenge
durch
die
Avogadro-Konstante;
Lichtstärke
durch
definierte
Lichtstärkefaktoren.
internationale
Vergleichbarkeit
von
Messinstrumenten
in
Wissenschaft,
Industrie
und
Handel.