Plastiziermittels

Plastiziermittel sind Zusatzstoffe, die in polymeren Kunststoffen eingesetzt werden, um deren Verformbarkeit, Flexibilität und Verarbeitbarkeit zu erhöhen. Sie wirken, indem sie zwischen die Polymerketten treten, die intermolekularen Bindungen verringern und den freien Raum zwischen den Ketten vergrößern. Dadurch sinkt die Glasübergangstemperatur des Materials, und es bleibt bei niedrigen Temperaturen flexibel. Gleichzeitig verbessern sie Fließverhalten, Verformbarkeit beim Verarbeiten und die Widerstandsfähigkeit gegen Bruch.

Typen und Beispiele: Die Mehrzahl historisch verwendeter Plastiziermittel entstammt der Gruppe der Phthalate, wie Di(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP), Diisononylphthalat (DINP) und Diisodecylphthalat (DIDP). Aufgrund gesundheitlicher Bedenken wurden Phthalate in vielen Anwendungen eingeschränkt. Alternativen umfassen Adipate (z. B. Di(2-ethylhexyl)adipat DEHA), Citrate (z. B. Acetyl Tributyl Citrate ATBC, Triethyl Citrate TEC), sowie Non-Phthalate-Optionen wie DINCH (Diisononyl cyclohexane-1,2-dicarboxylate) und Trimellitate wie TOTM. Die Auswahl richtet sich nach Kompatibilität mit dem Polymer, gewünschter Flexibilität, Temperaturbeständigkeit und regulatorischen Vorgaben.

Anwendungen und Eigenschaften: Plastiziermittel finden breite Anwendung in PVC-Produkten wie Bodenbelägen, Kabelummantelungen, Folien, Beschichtungen und Klebstoffen, aber auch in Gummi- und Kunststoffformulierungen. Ein wichtiger Faktor ist die Migration oder Auswanderung aus dem Polymer, die Langzeitleistung, Verarbeitbarkeit und Umwelt- bzw. Gesundheitsauswirkungen beeinflussen kann. Regulierung, Verbraucherschutz und zunehmende Nachfrage nach weniger schädlichen Alternativen führen zu einer Diversifizierung der verwendeten Plastiziermittel.

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