Pfadkoeffizienten

Pfadkoeffizienten sind die Parameter eines Pfaddiagramms in der Pfadanalyse und im Strukturgleichungsmodell (SEM). Sie quantifizieren direkte Auswirkungen einer Variable auf eine andere innerhalb eines theoretisch festgelegten Modells und geben an, wie stark eine Änderung der Ursprungsvariable die Zielvariable beeinflusst, während andere im Modell berücksichtigte Variablen kontrolliert werden.

Pfadkoeffizienten können als unstandardisierte oder standardisierte Koeffizienten dargestellt werden. Unstandardisierte Pfadkoeffizienten berichten die Auswirkungen in den Originaleinheiten der Variablen, während standardisierte Koeffizienten die Effekte in Standardabweichungen angeben und besser vergleichbar machen. Die Vorzeichen der Koeffizienten geben die Richtung der Beziehung an.

Im Modell unterscheiden sich direkte, indirekte und totale Effekte. Ein direkter Effekt entspricht dem Pfad von einer Variablen zur nächsten. Ein indirekter Effekt entsteht durch eine Folge von Pfaden, dessen Stärke das Produkt der beteiligten Pfadkoeffizienten ist. Der totale Effekt zwischen zwei Variablen ist die Summe aus direktem Effekt und allen indirekten Effekten.

Schätzung und Interpretation erfolgen typischerweise mittels Verfahren wie Maximum-Likelihood-Schätzung oder robusten Ansätzen innerhalb von SEM. Wichtige Aspekte sind Identifikation des Modells, Stichprobengröße, Fit-Indizes und Standardfehler der Koeffizienten. Pfadkoeffizienten ermöglichen hierarchische oder mediationsbezogene Interpretationen, sollten jedoch mit Vorsicht interpretiert werden, da kausale Aussagen vom angemessenen Modell, den Annahmen und der Qualität der Daten abhängen.