Passungstyp

Passungstyp bezeichnet in der Technik die Art, wie zwei Bauteile, typischerweise eine Bohrung und eine Welle, zueinander passen. Er ergibt sich aus der Tolerierung der Bauteile und der daraus resultierenden Passungsklasse. Die drei wichtigsten Passungstypen sind dabei Spielpassung, Übergangspassung und Presspassung.

Eine Spielpassung liegt vor, wenn zwischen Bohrung und Welle stets ein Spiel besteht. Die Teile bilden keine Kraftübertragung, sondern können sich frei gegeneinander bewegen. Solche Passungen ermöglichen eine einfache Montage und Demontage und werden häufig bei Lagerungen oder Bauteilen eingesetzt, die regelmäßig gewartet oder ausgetauscht werden müssen.

Eine Übergangspassung kann sowohl Clearance als auch Übermaß enthalten, je nach Toleranzen. In der Praxis bedeutet dies, dass unter bestimmten Bedingungen ein geringes Spiel entsteht, unter anderen Umständen aber eine feste, kontaktbehaftete Verbindung möglich ist. Übergangspassungen werden dort verwendet, wo eine genaue Positionierung erforderlich ist, aber dennoch eine spätere Demontage möglich bleiben soll.

Eine Presspassung, auch als Interferenzpassung bezeichnet, weist kein nutzbares Spiel auf; die Bauteile können nur durch Overdimensionsmontage, Wärmezufuhr oder Stöße verbunden werden. Nach dem Zusammenbau entsteht eine form- bzw. kraftschlüssige Verbindung. Typische Anwendungen finden sich bei festen Wellen- oder Achsverbindungen, Kupplungen oder Zahnrädern, die dauerhaft gehalten werden sollen.

Zur Bestimmung eines Passungstyps dienen Toleranzen nach Normen wie ISO 286 bzw. DIN. Die Wahl des Passungstyps beeinflusst Montageaufwand, Funktionssicherheit, Belastbarkeit und Wartung der Baugruppe.