Paraformaldehyd

Paraformaldehyd ist eine feste polymerisierte Form des Formaldehyds und besteht aus wiederholten Einheiten der Struktur –CH2–O–, allgemein als (CH2O)n angegeben. Typischerweise liegt es als weißes, kristallines Pulver oder in Pellets vor. In trockener Form ist es relativ stabil, depolymerisiert jedoch bei Erhitzung oder bei Kontakt mit Wasser zu Formaldehyd, das dann als Gas oder in wässriger Lösung freigesetzt wird.

Herstellung und Eigenschaften: Paraformaldehyd entsteht durch die Partikelbildung aus Formaldehyd unter bestimmten Bedingungen, oft im Basenkatalysator. Es dient als festes, inkorporierbares Format von Formaldehyd und kann durch Hydrolyse in Wasser Formaldehyd freisetzen, das sich in Lösung als Formaldehyd oder hydratisiert als Hydratformaldehyd darstellen kann.

Verwendung: Es wird weltweit als festes Formaldehyd-Generatorium genutzt. In der Biologie und Medizin dient es häufig als Fixativ oder als Vorstufe zur Herstellung von Formaldehydlösungen für histologische und immunhistochemische Arbeiten (typisch in Form von 4% Paraformaldehyd in Pufferlösungen). In der Chemie wird es als Ausgangsstoff für Harze und Polyoxymethylen-Verbindungen verwendet. Historisch fand es auch Anwendung in bestimmten Fumigations- und Desinfektionsprozessen, wobei heute aufgrund von Gesundheits- und Sicherheitsrisiken strengere Regelungen gelten.

Sicherheit und Lagerung: Formaldehydabspaltungen aus Paraformaldehyd können reizende Dämpfe erzeugen und weisen potenzielle karzinogene Eigenschaften auf. Der Umgang erfolgt in gut belüfteten Bereichen mit geeigneter Schutzausrüstung, Abzugsvorrichtungen und fachgerechter Entsorgung gemäß geltenden Vorschriften. Paraformaldehyd sollte trocken in dicht verschlossenen Behältern an kühlem, belüftetem Ort aufbewahrt werden, fern von Hitzequellen und Feuchtigkeit.