Nierensetzstelle

Nierensetzstelle ist der medizinische Begriff für den anatomischen Ort, an dem eine transplantierte Niere operativ platziert wird. In der Regel handelt es sich um einen extraperitonealen Platz in der Iliacalregion des Beckens, meist in der Fossa iliaca links oder rechts. Der Implantationsort wird gewählt, um eine einfache operative Zugänglichkeit, gute Gefäßanbindung und eine sichere Harnableitung zu ermöglichen.

Bei der gängigen Technik wird die Spenderniere meist end-zu-seitig an die äußere Iliakalarterie und die äußere Iliakaveinseite anastomostiert. Die Niere wird so positioniert, dass der Hilius (Nierenkelch- und Gefäßstämme) gut sichtbar bleibt und die Harnableitung problemlos gelingt. Die Harnableitung erfolgt durch Ureteroneocystostomie in die Blase, häufig mit einem transkutanen Stent oder urodynamisch kontrollierter Drainage, um Harnstau zu verhindern.

Varianten und spezielle Situationen können abweichen: Bei Kindern oder bei bestimmten anatomischen Gegebenheiten kann eine Platzierung in der gegenüberliegenden Iliacalregion oder, seltener, eine intraperitoneale Lage gewählt werden. Änderungen der Technik können auch durch vorherige Operationen, Bauchwanddefekte oder vaskuläre Besonderheiten bedingt sein.

Der Implantationsort beeinflusst postoperative Komplikationen, Langzeitfunktion und Notwendigkeit von Bild- oder Laborüberwachung. Typische Probleme umfassen Harnableitungskomplikationen, Gefäßprobleme, Lymphozele oder Infektionen; eine sorgfältige Planung und postoperative Betreuung sind daher zentral.