Niederschlagswahrscheinlichkeiten

Die Niederschlagswahrscheinlichkeit, oft abgekürzt als PoP (Probability of Precipitation), ist ein Begriff der Meteorologie und bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, dass innerhalb eines festgelegten Vorhersagegebiets und Zeitraums Niederschlag fällt. Die Angabe erfolgt in Prozent und bezieht sich meist auf messbaren Niederschlag über einer festgelegten Mindermenge, oft 0,1 mm.

Interpretation: Ein PoP von 70 % bedeutet, dass in ähnlichen Vorhersagesituationen in etwa 7 von 10 Fällen Niederschlag fällt. Die Angabe sagt jedoch nichts direkt über die zu erwartende Niederschlagsmenge aus. Sie gibt vielmehr Hinweise auf die Eintrittswahrscheinlichkeit und, je nach Wetterdienst, auch auf die räumliche Abdeckung des Niederschlags innerhalb des Gebiets.

Berechnung und Datenquellen: PoP ergibt sich aus meteorologischen Vorhersagen, oft aus Ensemblemodellen. Ein Großteil der Werte stützt sich auf Wahrscheinlichkeitskalibrierung, Radar- und Satellitendaten sowie Bodenbeobachtungen. In vielen Diensten wird PoP durch das Verhältnis der Ensemblemitglieder beschrieben, in denen Niederschlag auftritt, oder durch eine Kalibrierung der Modellparameter.

Anwendung und Grenzen: PoP hilft der Öffentlichkeit bei planungsbezogenen Entscheidungen, macht aber keine Aussagen über Menge, Intensität oder exakte Lage des Niederschlags. Lokale Phänomene wie Gewitterfronten oder kleine Schauer können zu hohen Abweichungen führen; daher ist die räumliche Auflösung oft begrenzt und der Zeitraum variiert, typischerweise zwischen wenigen Stunden.