Naturschutzverbände

Naturschutzverbände sind nichtstaatliche Organisationen, die sich dem Schutz von Natur, Artenvielfalt und Landschaften widmen. Sie arbeiten auf regionaler, nationaler oder internationaler Ebene und setzen sich für nachhaltige Landschaftsnutzung, den Erhalt von Lebensräumen und die Regulierung menschlicher Eingriffe in Ökosysteme ein. Ihre Mitglieder engagieren sich oft ehrenamtlich.

Historisch entstanden Naturschutzbewegungen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert; nach dem Zweiten Weltkrieg gewannen sie an Bedeutung durch wachsende Umweltbewusstheit. Heute agieren sie häufig als Dachverbände oder als eigenständige Vereine. Sie arbeiten mit Behörden, Forschungseinrichtungen und anderen Nichtregierungsorganisationen zusammen.

Zu den typischen Aufgaben gehören die Einrichtung und Pflege von Naturschutzgebieten, Artenschutz- und Bestandserhebungen, Monitoring von Lebensräumen, Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Sie betreiben Lobbyarbeit, publizieren Fach- und Informationsmaterialien und beteiligen sich an Planungs- und Genehmigungsverfahren. Viele Verbände fördern auch Citizen Science und Freiwilligen-Engagement.

Strukturell sind Naturschutzverbände meist Mitgliedsorganisationen mit Vorstand, Mitgliederversammlung und regionalen Gliederungen. Finanzierung erfolgt durch Mitgliedsbeiträge, Spenden, Fördermittel sowie öffentliche Zuschüsse oder EU-Fonds. Die Verbände vertreten Positionen in Gesetzgebungsverfahren und treten oft als beratende Akteure auf.

Bekannte Beispiele in deutschsprachigen Ländern sind der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Naturschutzbund Österreich (NABU Österreich) und Pro Natura in der Schweiz. Auf internationaler Ebene arbeiten sie oft mit Organisationen wie BirdLife International oder IUCN zusammen.