Nahtlosigkeit

Nahtlosigkeit, auch Nahtloskeit, bezeichnet allgemein die Eigenschaft, ohne sichtbare Unterbrechungen oder Übergänge zu funktionieren. Der Begriff stammt vom Adjektiv nahtlos (ohne Naht) und dem Substantiv -igkeit. Metaphorisch wird Nahtlosigkeit verwendet, um Kontinuität und Integration über Systemgrenzen hinweg zu beschreiben.

In der Fertigung und Materialwissenschaft bezieht sich Nahtlosigkeit auf zusammensetzungsfreie Strukturen oder Produktionsprozesse, die ohne Nähte oder Schweißnähte auskommen. Beispiele sind nahtlose Kleidungsstücke, durch Technologie oder 3D-Druck hergestellte Bauteile oder Werkstoffe mit durchgehender Gefügeführung. Ziel ist die Erhöhung der Belastbarkeit, Funktionssicherheit und Ästhetik sowie die Reduzierung von Fehlerquellen an Nahtstellen.

In der digitalen Produkt- und Servicedesign bedeutet Nahtlosigkeit eine reibungslose, durchgehende Nutzererfahrung über verschiedene Kanäle und Geräte hinweg. Das umfasst konsistente Interfaces, Problemlosigkeit beim Wechsel zwischen Systemen und die Vermeidung von Unterbrechungen oder Friktionen in Prozessen.

Im Gesundheitswesen, in der Logistik und Verwaltung wird der Begriff als Nahtlosigkeit der Versorgung bzw. der Lieferkette verwendet, um Übergänge zwischen Akteuren, Einrichtungen oder Systemen zu optimieren. Bei der Messung spielen Kennzahlen wie Durchlaufzeiten, Interoperabilität der IT-Systeme und Zufriedenheit der Nutzenden eine Rolle. Herausforderungen ergeben sich durch unterschiedliche Standards, Datensilos, regulatorische Anforderungen und bestehende Infrastruktur.