Nacharbeitung

Nacharbeitung bezeichnet in der Fertigung den nachträglichen Bearbeitungs- oder Veredelungsprozess an einem Produkt oder Bauteil, der nach der ersten Herstellungsstufe erfolgt, um Abweichungen zu korrigieren oder die gewünschte Qualität, Passform und Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Sie umfasst unter anderem Entgraten, Schleifen, Polieren, Nachfräsen, Nachlackieren oder Beschichten sowie Montage- oder Funktionskorrekturen; in der Elektronik können Rework-Arbeiten an Bauteilen erforderlich sein.

Die Durchführung erfolgt oft in separaten Arbeitsgängen, Endfertigung oder in einem spezialisierten Nacharbeitsbereich. Sie verlangt geeignete Werkzeuge, Vorrichtungen, Mess- und Prüftechnik sowie klare Arbeitsanweisungen. Eine lückenlose Rückverfolgbarkeit der durchgeführten Nacharbeiten ist gängige Praxis, um Qualität und Reklamationen nachvollziehen zu können.

Wirtschaftlich gesehen erhöht Nacharbeitung die Stückkosten und kann die Lieferzeit verlängern. Gleichzeitig reduziert sie Ausschuss, erhöht die Ausbeute und sichert die Funktionsfähigkeit des Endprodukts. Unternehmen streben daher an, Nacharbeitung zu minimieren, etwa durch robustere Prozesssteuerung, bessere Prüftechniken und Design-for-Manufacturability-Prinzipien, die Toleranzen realistisch setzen und Nacharbeit erforderlich machen, vermeiden helfen.