Mortalitätsursache

Mortalitätsursache bezeichnet den Grund, der zum Tod führt. In der medizinischen Praxis wird zwischen der unmittelbaren Ursache und der zugrunde liegenden Ursache unterschieden. Die zugrunde liegende Ursache ist der primäre Prozess oder Zustand, der letztlich zum Tod beigetragen hat; die unmittelbare Ursache ist der akute Moment des Todes, beispielsweise ein Herzstillstand. Oft spielen mehrere Faktoren eine Rolle, weshalb die Todesursache gemäß festgelegten Kodierregeln angegeben und meist nach dem ICD-System klassifiziert wird (ICD-10, ICD-11).

Die Erhebung erfolgt über Todesbescheinigungen, medizinische Unterlagen und gegebenenfalls Autopsie. Mortalitätsursachen werden in natürliche Ursachen (Alter, Krankheiten) und nicht-natürliche Ursachen (Unfälle, Gewalt, Suizid, Vergiftungen) eingeteilt. Häufige natürliche Ursachen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Atemwegserkrankungen und Infektionskrankheiten. Die Analyse von Mortalitätsursachen dient der öffentlichen Gesundheit, der Trendbeobachtung und der Planung von Präventions- und Behandlungsmaßnahmen. Kennzahlen wie die Verteilung der Todesursachen oder Years of Life Lost (YLL) geben Aufschluss über die Krankheitslast und die Gesundheitsprioritäten einer Population.

Qualität und Vergleichbarkeit hängen von einer präzisen Festlegung der Todesursache und einer konsistenten Kodierung ab. Wichtig sind Standardisierung, Schulung des medizinischen Personals und kontinuierliche Qualitätssicherung, um verlässliche Daten für Forschung, Politik und Gesundheitsplanung zu liefern.