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Molekülgeometrien

Molekülgeometrien beschreiben die räumliche Anordnung der Atome in Molekülen. Das gängigste Erklärungsmodell ist die VSEPR-Theorie (Valence-Shell Electron-Pair Repulsion). Sie basiert auf der Annahme, dass sich Elektronenpaare um das Zentralatom so anordnen, dass ihre Abstoßung minimiert wird. Dabei unterscheidet man zwischen der Elektronengeometrie, die alle Elektronenpaare umfasst, und der Molekülgeometrie, die die Anordnung der Atome betrifft.

Aus der Zahl der Elektronenpaare (Bindungspaare und Lone-Paare) ergeben sich charakteristische Grundformen. Linear ist AX2 mit

Die VSEPR-Theorie ist ein nützliches und weit verbreitetes Prognosewerkzeug, hat aber Einschränkungen. Sie behandelt oft nicht

180°
(Beispiel
CO2).
Trigonal
planar
AX3
mit
120°
(BF3).
Tetraedrisch
AX4
mit
109,5°
(CH4).
Trigonal
bipyramidal
AX5
mit
90°
und
120°
(PCl5).
Oktaedrisch
AX6
mit
90°
(SF6).
Gehen
Lone-Paare
hinzu,
verändern
sich
Winkel
und
Geometrie:
AX2E2
entspricht
einer
gekrümmten
Struktur,
oft
als
Bent
bezeichnet
(H2O);
AX3E
ist
trigonal
pyramidal
(NH3);
AX4E
–
see-saw
(SF4);
AX3E2
–
t-förmig
(ClF3);
AX2E3
–
linear
(XeF2).
ausreichend
Mehrfachbindungen,
die
Rolle
d-Orbitaler
oder
Hypervalenz,
und
reale
Bindungswinkel
weichen
häufig
von
idealisierten
Werten
ab.
Moderne
Beschreibungen
verwenden
häufig
Molekülorbital-
oder
Dichtefunktionaltheorien;
für
viele
Zwecke
dient
VSEPR
jedoch
weiterhin
als
praktische
Orientierung.