Mitgliedsfunktion

Mitgliedsfunktion ist eine Funktion, die in einer Klasse definiert ist und das Verhalten von Instanzen dieser Klasse implementiert. Sie operiert in der Regel auf den Datenfeldern der jeweiligen Instanz und kann andere Mitgliedsfunktionen der gleichen Klasse aufrufen. Damit gehört sie zum öffentlichen, geschützten oder privaten Interface der Klasse, je nach Zugriffsmodifikatoren.

Eigenschaften und Verhalten: Eine Mitgliedsfunktion besitzt in der Regel einen impliziten Verweis auf die aktuelle Instanz, oft bezeichnet als this (oder self in anderen Sprachen). Dadurch kann sie den Zustand der Instanz lesen oder verändern und von anderen Mitgliedfeldern abhängiges Verhalten implementieren. Mitgliedsfunktionen können je nach Sprache als public, protected oder private sichtbar sein und im Rahmen von Vererbung überschrieben oder virtuell/überladen sein. Sie ermöglichen Polymorphie durch Überschreibung in abgeleiteten Klassen (z. B. virtuelle Funktionen in C++ oder Methoden in Java).

Beispiele: In C++ kann eine Klasse eine nicht-statische Mitgliedsfunktion definieren, die auf Instanzdaten zugreift. In Python wird eine Instanzmethode durch das erste Argument self definiert und arbeitet auf dem Objektzustand. In Java oder C# verfügt jede Instanzmethode über einen impliziten this-Zeiger. Im Gegensatz dazu stehen statische Mitgliedsfunktionen oder Klassenfunktionen, die nicht an eine konkrete Instanz gebunden sind und keinen this/self-Zugriff haben.

Bedeutung: Mitgliedsfunktionen sind zentrale Bausteine der Objektorientierung, da sie Verhalten kapseln, den Zustand ändern und APIs von Klassen konsistent und erweiterbar gestalten. Sie unterscheiden sich von freien Funktionen oder statischen Funktionen durch ihre Bindung an Objekte, Klasse und Vererbungshierarchie.

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