Mesoproterozoikum

Das Mesoproterozoikum ist die mittlere Unterteilung des Proterozoikums in der geologischen Zeitskala. Es umfasst grob den Zeitraum von etwa 1,6 bis 1,0 Milliarden Jahren vor heute und folgt auf das Paleoproterozoikum, während es dem Neoproterozoikum vorausgeht. In dieser Epoche setzte sich die Krustenkontinuität fort, und es kam zur weiteren Stabilisierung von Kontinenten sowie zur Bildung alter Kratonstrukturen.

Das Mesoproterozoikum wird im Internationalen Stratigraphischen Komitee (ISC) in drei Abschnitte unterteilt: Calymmian (ungefähr 1,6–1,4 Ga), Ectasian (1,4–1,2 Ga) und Stenian (1,2–1,0 Ga). Diese Gliederung reflektiert wesentliche tektonische und sedimentäre Entwicklungen über den Zeitraum.

In biologischer Hinsicht weist das Mesoproterozoikum auf die frühe Diversifikation des Lebens hin. Es gibt Hinweise auf erste Eukaryoten, darunter Bangiomorpha pubescens, das etwa 1,2 Ga datiert wird und oft als früher Vertreter sexuell reproduzierender Organismen zitiert wird. Mikrofossilien, Algen und komplexere mikrobielle Gemeinschaften deuten auf eine zunehmende biologischen Komplexität hin, während Stromatolithen in vielen Regionen erhalten blieben.

Geologisch zeichnet sich das Mesoproterozoikum durch fortgesetzte Krustenbildung, Cratonisierung und tektonische Rekonfigurationen aus. In einigen Regionen deuten Ablagerungen auf langlebige Sedimentbecken und vulkanische Aktivität hin. Viele Modelle unterstützen die Bildung oder Konsolidierung des Superkontinents Nuna (Columbia) während dieser Zeit.

Das Mesoproterozoikum endet etwa mit dem Übergang zum Neoproterozoikum um 1,0 Ga und bereitet den Weg für eine Periode zunehmender biologischer Komplexität und Klimavariabilität vor.