Mediumzugriffe

Mediumzugriffe bezeichnet in der Datenkommunikation die Verfahren und Mechanismen, mit denen mehrere Endgeräte denselben Übertragungsweg gemeinschaftlich nutzen können, ohne dass es zu ungewollten Kollisionen kommt. Der Begriff umfasst Strategien zum Zugriff auf das Medium sowie entsprechende Steuerungsfunktionen auf der Ebene der Mediumzugriffskontrolle (MAC).

Auf der MAC-Schicht regelt die Mediumzugriffskontrolle, wie Frames adressiert, formatiert und fehlergeprüft werden und wann Geräte das Medium tatsächlich verwenden dürfen. Typische Zugriffsverfahren sind kontentionsbasierte Verfahren wie Carrier Sense Multiple Access mit Collision Detection (CSMA/CD) oder mit Collision Avoidance (CSMA/CA) sowie reservierungsbasierte Verfahren wie Token-Passing oder Polling.

Beispiele und Kontext: Ethernet- oder WLAN-Netzwerke liefern je nach Medium unterschiedliche Eigenschaften; Ethernet war traditionell auf CSMA/CD angewiesen, während moderne Ethernet-Implementierungen meist vollduplex arbeiten. WLAN verwendet CSMA/CA, ergänzt durch RTS/CTS in bestimmten Szenarien. Token-Ring- oder FDDI-Architekturen verwenden Token-Passing. In vielen lokalen Netzen sorgt der Einsatz von Switches dafür, dass Kollisionsdomänen getrennt werden und der Mediumzugriff nicht mehr primär von Kollisionen abhängt.

Relevante Konzepte: Effizienz, Latenz, Fairness und das Problem der verborgenen Knoten im WLAN. Die MAC-Schicht sorgt auch für die Adressierung auf dem lokalen Medium und Fehlererkennung; sie arbeitet eng mit der Physical Layer zusammen, um eine zuverlässige Datenübertragung zu ermöglichen. Mediumzugriffe ist damit ein zentrales Element der Datenverarbeitung und Netzwerktechnik.