Medianlohn

Medianlohn bezeichnet den Lohnwert, der die Einkommensverteilung der Erwerbstätigen in zwei gleich große Gruppen teilt: Die Hälfte der Beschäftigten verdient weniger, die andere Hälfte mehr. Er kann als Brutto- oder Nettoeinkommen gemessen werden und wird üblicherweise für eine bestimmte Periode angegeben, etwa als monatlicher oder jährlicher Medianlohn.

Im Gegensatz zum arithmetischen Mittel (Durchschnitt) ist der Medianlohn robust gegenüber extrem hohen bzw. niedrigen Verdiensten und spiegelt oft das typische Einkommen genauer wider, insbesondere in Verteilungen mit großer Lohnungleichheit. Daher dient er häufig als zentraler Ankerwert in der Einkommens- und Arbeitsmarktstatistik.

Datenquellen und Darstellung variieren je nach Land und Berichtsformat. In Deutschland veröffentlicht das Statistische Bundesamt regelmäßig Medianswerte der Einkommens- und Verdienststatistik, daneben finden sich mediane Werte auf regionaler, branchenspezifischer oder altersspezifischer Ebene. International veröffentlichen Organisationen wie die OECD entsprechende Kennzahlen.

Berechnungstechnisch sortiert man alle Löhne der betrachteten Population von niedrig nach hoch; bei einer ungeraden Beobachtungszahl ist der mittlere Wert der Median, bei gerader Zahl der Mittelwert der beiden mittleren Werte. Der Median liefert ein hilfreiches Maß für das übliche Einkommen, doch er gibt keine Auskunft über die Breite der Verteilung. Zusätzlich werden oft Quartile oder Perzentile herangezogen, um die Verteilungsstruktur zu beschreiben.