Maßegenauigkeit

Maßgenauigkeit ist ein Begriff aus der Messtechnik, der die Nähe eines Messergebnisses zum tatsächlichen Wert der gemessenen Größe beschreibt. Sie setzt sich aus systematischen Abweichungen (Bias) und zufälligen Streuungen zusammen und wird durch die Messunsicherheit charakterisiert. Im Gegensatz zur Präzision, die die Reproduzierbarkeit von Messergebnissen beschreibt, bezieht sich die Genauigkeit auf die Abweichung einzelner Messwerte vom wahren Wert.

Die Maßgenauigkeit wird durch Kalibrierung und Rückführbarkeit verbessert: Messgeräte werden gegen bekannte Standards überprüft und ihre Ergebnisse in einer Rückführungskette auf nationale oder internationale Referenzgrößen zurückgeführt. Gleichzeitig beeinflussen Umweltbedingungen, Messmethode, Instrumentencharakteristik (Linearität, Auflösung, Offset) sowie Bedienerfehler die Genauigkeit.

Die Messunsicherheit fasst alle bekannten Unsicherheiten zusammen und wird oft als Bereich um das Messergebnis angegeben. In Qualitäts- und Produktionsprozessen zielt man darauf ab, die Unschärfe so klein wie möglich zu halten, um Spezifikationen einzuhalten. Dafür werden Typ-Analysen, Wiederholungsmessungen, Kalibrierprofile und Unsicherheitsbudget gemäß geltenden Normen erstellt.

Maßgenauigkeit ist damit eine zentrale Größe in der Messtechnik, der Qualitätskontrolle und der gesetzlichen Messtechnik. Sie beeinflusst die Zuverlässigkeit von Messungen, Zertifizierungen und die Rechtskonformität von Messprozessen.

Siehe auch: Messunsicherheit, Kalibrierung, Rückführbarkeit, ISO-Normen.