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Markergestützt

Markergestützt bezeichnet in der Züchtung eine Gruppe von Selektionsmethoden, bei denen genetische Marker genutzt werden, um Träger gewünschter Merkmale frühzeitig zu identifizieren und auszuwählen. Ziel ist es, die Züchtung effizienter zu gestalten, indem genomische Informationen bereits in frühen Generationsstufen eingesetzt werden und die Abhängigkeit von Phänotypen unter Umweltbedingungen reduziert wird.

Typische Marker sind DNA-Varianten wie SNPs oder SSRs, die mit einem Merkmal gekoppelt oder in Quantitativ-

Anwendung findet markergestützte Selektion vor allem in der Pflanzenzüchtung (Ertrag, Krankheitsresistenz, Trockenheitstoleranz, Qualitätsmerkmale) sowie in der

Zu den Vorteilen gehören eine höhere Selektionsgenauigkeit, Unabhängigkeit von Umweltfaktoren bei der Selektion und eine Beschleunigung

trait
loci
(QTL)
verankert
sind.
In
einem
markergestützten
Ansatz
wird
zunächst
eine
Marker-Merkmal-Kopplung
in
einer
Kreuzungs-
oder
Mapping-Population
identifiziert
und
validiert.
Danach
werden
Zuchtlinien
genotypisiert
und
Individuen
mit
dem
gewünschten
Markerprofil
selektiert
und
gegebenenfalls
weitergekreuzt
oder
zurückgekreuzt
(Marker-Assisted
Backcrossing,
MABC).
Marker-Assisted
Recurrent
Selection
(MARS)
ist
eine
weitere
Form
der
MAS,
die
auf
wiederholtes
Selektionsergebnis
baut.
Tierzucht
(Futterverwertung,
Wachstumsleistung,
Gesundheit).
MAS
ermöglicht
eine
frühere
Selektion,
verkürzt
Generationenabstände
und
erleichtert
das
Zusammenführen
mehrerer
positiver
Allele
(Pyramiding).
des
Züchtungsprozesses.
Einschränkungen
ergeben
sich
durch
die
Notwendigkeit
zuverlässiger
Marker-Verknüpfungen,
Hintergrundabhängigkeiten
der
Population,
den
häufig
hohen
Markerbedarf
bei
polygenen
Merkmalen
sowie
Kosten
und
Infrastruktur
für
Genotypisierung.
MAS
wird
oft
als
Ergänzung
oder
Vorstufe
zur
genomischen
Selektion
betrachtet,
insbesondere
bei
monogenen
oder
einfach
polygenen
Merkmalen.