MHCPräsentation

MHC-Präsentation bezeichnet den Prozess, durch den Peptidantigene auf der Zelloberfläche durch MHC-Moleküle (Major Histocompatibility Complex) dargestellt werden, um T-Zellen zu informieren. Die MHC-Gene sind im Menschen als HLA-Region bekannt. Hohe Polymorphie der MHC-Moleküle ermöglicht eine vielfältige Peptidbindung und damit eine breite Immunüberwachung.

Bei MHC Klasse I werden intrazelluläre Proteine durch das Proteasom in Peptide zerlegt. Die transportierenden TAP-Peptide liefern diese Peptide in das endoplasmatische Retikulum, wo sie mit Hilfe von Chaperonen wie Calnexin, Calreticulin und Tapasin in den MHC-I-Komplex geladen werden. Das fertige MHC-I-Peptid wird zur Zelloberfläche transportiert und von CD8+ T-Zellen erkannt, insbesondere bei infizierten oder transformierten Zellen. Typischerweise sind die Peptide 8 bis 10 Aminosäuren lang; nahezu alle kernhaltigen Zellen präsentieren MHC-I.

Bei MHC Klasse II binden extrazelluläre Proteine, die über Endosomen aufgenommen werden. Die Invariant Chain verhindert eine frühzeitige Bindung im ER. Nach Abbau der Invariant Chain ermöglicht HLA-DM den Austausch von CLIP gegen Antigenpeptide. In MIIC-Kompartimenten werden die Peptide gebunden und das MHC-II-Peptid zur Zelloberfläche transportiert, wo CD4+ T-Helferzellen ihn erkennen. Die Peptidlänge beträgt typischerweise 13 bis 18 Aminosäuren. Primäre Antigen-präsentierende Zellen sind dendritische Zellen, Makrophagen und B-Zellen.

Cross-Präsentation bezeichnet die Fähigkeit bestimmter dendritischer Zellen, extrazelluläre Antigene auch über den MHC-I-Weg zu präsentieren, wodurch CD8+ T-Zellen aktiviert werden können. Das ist besonders relevant für Impfstoffe und Anti-Tumor-Aktivität.

Die MHC-Präsentation ist zentral für die Erkennung von Infektionen, Krebs und Transplantationen. Die Vielfalt der MHC-Moleküle beeinflusst individuelle Immunantworten und stellt sowohl Herausforderung als auch Chance für Medizin, Vakzinierung und Autoimmunerkrankungen dar.