Lohnsteuersystem

Lohnsteuersystem bezeichnet die Art und Weise, wie Löhne und Gehälter in deutschsprachigen Ländern versteuert werden. Der zentrale Mechanismus ist der Lohnsteuerabzug an der Quelle: Der Arbeitgeber zieht die Lohnsteuer vom Bruttolohn ab und führt sie monatlich an das Finanzamt ab. Die Höhe der Lohnsteuer richtet sich typischerweise nach der persönlichen Situation, dem erwarteten Jahreseinkommen und weiteren Merkmalen.

In Deutschland ergänzt sich die Lohnsteuer durch Kirchensteuer, sofern der Arbeitnehmer einer Religionsgemeinschaft angehört, sowie gegebenenfalls den Solidaritätszuschlag. Zusätzlich fallen Sozialversicherungsbeiträge an, die Kranken- und Pflegeversicherung, Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung umfassen. Diese Sozialabgaben werden in der Regel anteilig von Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen und sind getrennt von der Lohnsteuer zu leisten.

Die Höhe der Lohnsteuer hängt auch von der Steuerklasse ab (I bis VI; bei Verheirateten häufig Kombinationen wie III/V oder IV/IV) sowie von Freibeträgen und Pauschalen wie Werbungs- oder Kinderfreibeträgen. Auf der monatlichen Gehaltsabrechnung sind Lohnsteuer, Kirchensteuer, ggf. Soli und die Sozialabgaben ausgewiesen.

Am Jahresende besteht oft die Möglichkeit einer steuerlichen Veranlagung, um zu viel oder zu wenig gezahlte Steuer auszugleichen. In Deutschland erfolgt dies durch den sogenannten Lohnsteuer-Jahresausgleich oder durch eine Einkommensteuererklärung. Das System wird administrativ über das Finanzamt und das elektronische Verfahren ELSTER abgewickelt.

Der Begriff Lohnsteuersystem variiert je Land, doch in der Regel beschreibt er das Verfahren, bei dem Steuerabzug direkt beim Lohn erfolgt und Sozialabgaben separat erhoben werden.