Lipidfraktion

Die Lipidfraktion bezeichnet eine Gruppe oder Klasse von Lipiden, die aufgrund gemeinsamer chemischer Eigenschaften separat von anderen Lipiden analysiert wird. Sie dient der systematischen Gliederung von Lipiden in Forschungs- und Analyseschemata, um deren Zusammensetzung, Funktion und Stoffwechselwege besser zu verstehen.

Lipidfraktionen lassen sich grob nach chemischer Beschaffenheit unterscheiden. Typische Kategorien sind Neutrallipide (z. B. Triglyceride und Cholesterinester), polare Lipide (z. B. Phospholipide), Glykolipide, Sphingolipide und Sterole wie Cholesterin. In Blutproben werden zusätzlich Lipoproteinfraktionen unterschieden, etwa Chylomikronen, VLDL, LDL und HDL, die unterschiedliche Träger- und Transportfunktionen haben.

Die Trennung und Analyse von Lipidfraktionen erfolgt durch verschiedene Methoden. Häufig werden Lipide durch Lösungsmittel-Extraktion (zum Beispiel Folch- oder Bligh-Dyer-Verfahren) aus dem Untersuchungsmaterial isoliert, gefolgt von chromatographischen Techniken wie Dünn Schichtchromatographie (TLC) oder Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) zur Identifikation und Quantifizierung ihrer Klassen. Massenspektrometrie-basierte Lipidomics ermöglicht zudem eine detaillierte Profilierung einzelner Lipidarten innerhalb der Fraktionen. Ergänzend kommen elektrophoretische Verfahren oder spezialisierte Assays zum Einsatz.

Die Analyse von Lipidfraktionen liefert wichtige Einblicke in Ernährung, Stoffwechsel und Pathologien. Ungleichgewichte oder charakteristische Muster der Lipidfraktionen stehen im Zusammenhang mit kardiovaskulären Risiken, Stoffwechselstörungen oder genetischen Lipidkrankheiten. Daher spielen Lipidfraktionen sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der klinischen Praxis eine zentrale Rolle.