Lichtrichtung

Lichtrichtung beschreibt die Richtung, aus der Licht auf ein Motiv oder eine Szene fällt. In Fotografie, Film, bildender Kunst und Computergraphik beeinflusst sie maßgeblich Kontrast, Formwahrnehmung und Stimmung.

Im Fotografieren und Filmen unterscheidet man gängige Lichtrichtungen: Frontlicht, Seitenlicht, Gegenlicht (Backlight) und Auflicht (Toplight); oft kommen auch Mischformen vor. Als Hauptlicht (Key Light) dient die dominante Lichtquelle, Aufhelllicht reduziert Schatten, Gegenlicht erzeugt Silhouetten oder Konturen, Rim- oder Kantenlicht betont die Konturen des Motivs.

In der bildenden Kunst dient Lichtrichtung der Formdefinition: Lichtakzente heben Erhebungen hervor, Schatten legen Vertiefungen frei; Künstler nutzen räumliche Tiefe durch gezielte Platzierung von Licht, Schatten und Reflektionen, um Volumen und Robusheit zu erzeugen.

In der Computergraphik wird die Lichtrichtung als Vektor beschrieben, der von der Lichtquelle in Richtung der Szene zeigt. Die Beleuchtung beruht typischerweise auf dem Skalarprodukt zwischen dem Normalenvektor der Oberfläche und dem Lichtrichtungsvektor. Typische Lichtarten umfassen gerichtetes Licht, Punktlicht und Spotlights; die Richtung des einfallenden Lichts beeinflusst maßgeblich die Berechnung von Helligkeit und Schattierung.

Praktisch beeinflusst Lichtrichtung die Wahrnehmung von Textur, Tiefe und Atmosphäre. Ungünstig gewählte Richtungen können starke Schatten oder unerwünschte Reflexionen erzeugen, während gezielt gesetzte Richtungen das Motiv klarer darstellen. Fotografen und Designer steuern Lichtrichtung durch Positionierung der Lichtquellen, Diffusoren, Reflektoren und entsprechende Kamerawinkel.

Verwandte Begriffe sind Beleuchtung, Schlagschatten, drei-Punkt-Beleuchtung und Chiaroscuro.