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Leverregel

Die Leverregel, auch Leversche Regel genannt, ist eine Methode aus der Phasendiagrammanalyse, mit der die Anteile der in einem zweiphasigen Mischsystem vorhandenen Phasen bestimmt werden. Sie gilt vor allem für binäre Systeme bei konstanter Temperatur im zweiphasigen Bereich eines Phasendiagramms, in dem zwei Phasen, oft als α und β bezeichnet, koexistieren.

Voraussetzungen und Formel: In diesem Bereich besitzen die Phasenendpunkte α und β bei der angegebenen Temperatur die Zusammensetzungen

Anwendung: Die Regel wird genutzt, um bei Legierungen die Phasenanteile in einem zweiphasigen Gleichgewicht zu berechnen.

Begrenzungen: Die Leverregel setzt thermodynamisch bereites Gleichgewicht voraus und gilt primär für binäre Systeme. Bei Mehrkomponentensystemen

Cα
bzw.
Cβ.
Die
Gesamtzusammensetzung
des
Systems
wird
als
C0
bezeichnet
und
liegt
zwischen
Cα
und
Cβ.
Die
Leverregel
liefert
die
Anteile
der
Phasen
über
die
Abstände
auf
der
Zusammensetzungsachse:
Der
Anteil
von
α
ist
fα
=
(Cβ
−
C0)
/
(Cβ
−
Cα)
und
der
Anteil
von
β
ist
fβ
=
(C0
−
Cα)
/
(Cβ
−
Cα).
Es
gilt
fα
+
fβ
=
1.
Aus
dem
Phasen-
oder
T–x-Diagramm
entnimmt
man
die
Endpunktzusammensetzungen
und
die
Gesamzzusammensetzung,
wendet
die
Leverregel
an
und
erhält
so
die
Anteile
der
Phasen
α
und
β.
Ein
typisches
Beispiel
zeigt,
dass
bei
Cα=0,2,
Cβ=0,8
und
C0=0,5
fα
=
fβ
=
0,5.
gelten
komplexere
Formulierungen;
Abweichungen
können
durch
Nichtgleichgewicht,
Diffusion
oder
metastabile
Phasen
auftreten.