Leseerwerb
Leseerwerb bezeichnet den Prozess, durch den eine Person die Fähigkeit erlernt, geschriebene Texte zu lesen. Er umfasst das Erkennen von Graphemen, die Zuordnung zu Lauten (Phoneme) sowie zunehmend das Verstehen von Sinnzusammenhängen. Im deutschsprachigen Kontext werden üblicherweise drei Phasen unterschieden: die Prä-Leseförderung, in der Lautwahrnehmung und phonologische Bewusstheit geübt werden; das Lernlesen, in dem die Grapho-phonemische Korrespondenz systematisch erarbeitet wird; und das fortgeschrittene Lesen, in dem Lesefluss, Wortschatz und Leseverstehen wachsen.
Zentrale Bausteine des Leseerwerbs sind phonologische Bewusstheit, Grapho-phonemische Korrespondenz, Leseflüssigkeit, Wortschatz und Leseverstehen. Der Aufbau dieser
Einflussfaktoren auf den Leseerwerb sind genetische Veranlagung, frühkindliche Sprach- und Leseerfahrungen, das sprachliche Umfeld, die Qualität
Unterricht und Förderung setzen auf evidenzbasierte Ansätze: systematischer Phonik-Unterricht, frühe Leseanreize, gezielte Förderprogramme bei Risikogruppen sowie
Diagnose und Besonderheiten umfassen standardisierte Tests, Beobachtung und schulische Leistungsbewertungen. Frühzeichen von Leseproblemen können langsames Dekodieren,