Lerngruppe

Eine Lerngruppe ist eine kleine, kooperative Lernform, in der Lernende gemeinsam fachspezifische oder überfachliche Ziele verfolgen. Im Gegensatz zu reinem Frontalunterricht dient sie der gemeinsamen Erarbeitung, Vertiefung und Reflexion von Lerninhalten. Lerngruppen finden sich in Schulen, Hochschulen und der Erwachsenenbildung und können sowohl in Präsenz als auch online stattfinden.

Typische Merkmale sind geringe Größe (häufig drei bis sieben Teilnehmende), regelmäßige Treffen, klare Lernziele, festgelegte Rollen (z. B. Moderator, Protokollant, Zeitwächter) und eine strukturierte Arbeitsweise. Die Gruppen legen Ziele fest, verteilen Aufgaben, dokumentieren Ergebnisse und geben sich gegenseitig Feedback.

Methoden und Aktivitäten umfassen gemeinsames Bearbeiten von Aufgaben, Erklärung durch Fachkollegen, Erstellen von Zusammenfassungen, Lernkarten, Concept Maps, Peer-Teaching und quizbasierte Lernformen. Digitale Werkzeuge wie Kollaborationsplattformen unterstützen asynchrane Zusammenarbeit.

Vorteile sind vertieftes Verständnis, erhöhte Motivation, Entwicklung von Lernstrategien, Kommunikations- und Sozialkompetenzen sowie bessere Selbstregulation. Herausforderungen betreffen ungleiches Engagement, Dominanz einzelner Mitglieder, Koordinationsaufwand und den Bedarf an Moderation oder Moderationskompetenz durch Lehrende.

In der Bildung erfolgt häufig eine formative Bewertung der Gruppenarbeit, kombiniert mit individueller Leistung und Reflexion. Lerngruppen ergänzen herkömmliche Lernformen, ermöglichen Peer-Learning und tragen zur Lernkultur bei, sollten jedoch klar strukturiert und gut begleitet werden.