Leinallergie

Leinallergie bezeichnet eine Überempfindlichkeitsreaktion gegen Lein bzw. gegen Textilien aus Leinen oder deren Bestandteile. Sie kann als Kontaktallergie auftreten, meist am Ort des Hautkontakts, und ist selten eine Lebensmittelallergie gegen Leinsamen (Linum usitatissimum).

Ursachen: Hauptsächlich Reaktion auf Proteine des Flachs (Linum usitatissimum) in rohem oder verarbeitetem Leinen; zusätzlich können chemische Behandlungen und Farbstoffe, Formaldehydharze und andere Finishstoffe Auslöser sein. Bei Leinsamenallergie reagiert der Körper auf das Samenprotein und kann nach Aufnahme von Leinsamen oder leinzuführenden Produkten Symptome verursachen.

Symptome: Hautreaktionen an der Berührungsstelle: Rötung, Jucken, Ekzeme, Bläschen; in schweren Fällen Nesselsucht. Bei Inhalation von Leinstaub oder Staub beim Verarbeiten von Leinen kann es zu Atemwegsbeschwerden kommen. Eine Leinsamenallergie kann außerdem Magen-Darm-Beschwerden, Lippen- oder Rachenödem und in seltenen Fällen eine Anaphylaxie verursachen.

Diagnose: Ärztliche Anamnese einschließlich des Kontakts mit Leinenprodukten; Haut- oder Patch-Tests zur Abklärung einer Kontaktallergie. Bei Verdacht auf Leinsamenallergie können spezifische Provokationstests oder Blutuntersuchungen erforderlich sein, unter medizinischer Aufsicht.

Behandlung und Prävention: Vermeidung des Auslösers ist zentral. Bei Kontaktallergie Schutzmaßnahmen, geeignete Hautpflege und ggf. topische Kortikosteroide oder Antihistaminika zur Linderung der Symptome. Leinsamenallergie erfordert strikte Meidung, Notfallplan und ärztliche Beratung. Allgemeine Präventionshinweise umfassen den Einsatz hypoallergener Stoffe und eine sorgsame Wahl von Textilien und Pflegeprodukten.

Prognose: Bei konsequenter Vermeidung lassen sich Hautsymptome oft gut kontrollieren. Eine Einschätzung durch einen Allergologen kann helfen, Risiken zu klären und individuelle Maßnahmen festzulegen.