Lebensfähigkeit

Lebensfähigkeit ist ein deutschsprachiger Begriff, der die Fähigkeit beschreibt, zu leben, zu bestehen oder sich fortzupflanzen. In wissenschaftlichen Kontexten wird er oft als Synonym von Viabilität verwendet und auf verschiedene Ebenen angewendet, darunter Biologie, Medizin, Ökologie und Ethik sowie Recht.

In der Biologie und Medizin bezeichnet Lebensfähigkeit die Fähigkeit eines Organismus, Gewebes oder Embryos, unter bestimmten Bedingungen zu leben oder zu wachsen. Beim Embryo spricht man von fötaler Lebensfähigkeit, also der Fähigkeit, außerhalb des Mutterleibs zu überleben; diese Fähigkeit hängt von der Reife des Organismus, medizinischer Unterstützung und Umweltbedingungen ab.

In der Ökologie und Populationsbiologie beschreibt Lebensfähigkeit die Fähigkeit einer Population oder Art, unter gegebenen Umweltbedingungen zu bestehen. Lebensfähigkeitsanalysen (PVA) werden genutzt, um das Risiko des Aussterbens abzuschätzen und Strategien zum Erhalt zu planen.

In der medizinischen Praxis wird der Begriff auch für die Überlebensfähigkeit von Zellen, Geweben oder transplantierten Organen verwendet; die Messung der Zellviabilität erfolgt durch entsprechende Tests.

Im ethisch-rechtlichen Diskurs beeinflusst Lebensfähigkeit oft normative Standards, etwa wann ein Fötus oder ein neugeborenes Kind als lebensfähig gilt. Die konkreten Definitionen variieren je Rechtsordnung und medizinischer Praxis.

Zusammengefasst beschreibt Lebensfähigkeit die grundlegende Fähigkeit zu leben oder zu bestehen, wobei der Begriff je nach Fachgebiet unterschiedliche Messgrößen, Kriterien und Anwendungsbereiche umfasst.