Lautzeichen

Lautzeichen bezeichnet Zeichen, die in der Sprachwissenschaft verwendet werden, um Laute systematisch abzubilden. Sie ermöglichen eine transkriptive Darstellung gesprochener Sprache unabhängig von der Orthografie einer konkreten Sprache.

Das bekannteste System ist das Internationale Phonetische Alphabet (IPA). IPA-Symbole lassen sich aus Buchstaben, diakritischen Zeichen und Sonderzeichen zusammensetzen und repräsentieren Laute oder Lautqualitäten wie Artikulationsort, Stimmhaftigkeit und Länge.

Im Gegensatz zu Schreibzeichen dienen Lautzeichen der Lautung statt der Schreibweise. In Transkriptionen unterscheidet man eine breite Transkription (mit Schrägstrichen / /) und eine enge Transkription (mit Klammern [ ]), letzteres gibt zusätzlich feine Details wieder.

Anwendungsbereiche sind Lexikografie, Phonetikforschung, Sprachunterricht und Sprachtechnologie. Typische Beispiele sind p, t, k, s, ʃ, m, n, l, r sowie Vokalzeichen wie i, e, a, ɔ, u. Diakritika wie ː (Länge), ̃ (Nasalisierung), ʰ (Aspiration) modifizieren Zeichen.

Geschichte: Das IPA wurde im späten 19. Jahrhundert unter der International Phonetic Association entwickelt; die erste Fassung wurde 1888 veröffentlicht, um eine gemeinsame Lautschrift für alle Sprachen bereitzustellen.

Siehe auch: Internationales Phonetisches Alphabet, Phonetik, Transkription.