Komplementärs

Komplementär (Plural: Komplementäre) bezeichnet in der Rechtsordnung Deutschlands, Österreichs und der Schweiz eine Person, die als Generalpartner einer Kommanditgesellschaft (KG) auftritt. In einer KG arbeiten mindestens zwei Partner zusammen: der Komplementär (oder mehrere Komplementäre) führt die Geschäfte und haftet unbeschränkt; die Kommanditisten bringen Kapital ein und haften bis zur Höhe ihrer Einlage. Die Bezeichnung Komplementärs ist im Deutschen selten; der korrekte Plural lautet Komplementäre.

Rolle und Haftung: Der Komplementär ist für die Unternehmensführung verantwortlich und vertritt die Gesellschaft nach außen. Er bindet die KG durch seine Handlungen. Die Haftung ist in der Regel unbeschränkt und persönlich; Eigentum des Komplementärs kann zur Befriedigung von Gläubigern herangezogen werden. In bestimmten Konstruktionen wie der GmbH & Co. KG kann eine GmbH als Komplementär auftreten, wodurch die unbeschränkte Haftung auf die GmbH beschränkt wird.

Rechte, Pflichten: Komplementäre haben Entscheidungs- und Vertretungsbefugnisse; sie tragen das Geschäftsrisiko. Kommanditisten sind in der Regel von der Geschäftsführung ausgeschlossen, haben aber Informations- und Kontrollrechte sowie Gewinnbeteiligungen gemäß dem Vertrag.

Gründung und Besteuerung: Der Gesellschaftsvertrag regelt Einlagen, Gewinnverteilung und die Haftungsverhältnisse. Die KG ist meist transparent besteuert: Gewinnanteile gehen direkt auf die Gesellschafter über und werden dort besteuert.

Verwandte Begriffe: Kommanditgesellschaft (KG), Kommanditist, GmbH & Co. KG, Geschäftsführung, Haftung.