Kommunalhaushalten

Kommunalhaushalten bezeichnet die finanziellen Planungs-, Haushalts- und Rechenschaftsprozesse von Gemeinden, Städten, Kreisen und anderen kommunalen Gebietskörperschaften. Sie umfassen die Festlegung von Einnahmen und Ausgaben für einen Haushaltszeitraum, in der Regel ein Jahr, oft verbunden mit einem mittelfristigen Finanzplan.

Struktur und Rechnungslegung: In Deutschland erfolgt die Haushaltsführung weitgehend nach dem Prinzip der doppelten Buchführung (Doppik); die früher verbreitete Kameralistik wird in vielen Kommunen durch Doppik ersetzt. Der Haushaltsplan gliedert Einnahmen und Ausgaben sowie Investitionen, laufende Kosten und Rücklagen; er enthält zudem Vermögenswerte (Bilanz) und Verbindlichkeiten (Schulden).

Ablauf und Rechtsrahmen: Die Verwaltung erstellt den Haushaltsentwurf, der Rat beschließt den Haushaltsplan und die Haushaltsatzung. Der Haushalt wird ausgeführt und der Zahlungsverkehr gesteuert; am Jahresende erfolgt eine Rechnung beziehungsweise Finanzjahresabschluss und eine Prüfung durch interne oder externe Stellen. Kommunalaufsicht oder Revisionsbehörden prüfen die Ordnungsmäßigkeit und Wirksamkeit der Haushaltsführung.

Finanzierung: Einnahmen setzen sich aus Steuern, Gebühren, Zuweisungen und Fördermitteln zusammen. Ausgaben decken Aufgabenbereiche wie Bildung, Infrastruktur, Sicherheit, Soziales und Verwaltung. Die kommunale Haushaltsführung zielt darauf ab, zentrale kommunale Aufgaben zuverlässig zu finanzieren, while langfristig stabile Finanzverhältnisse zu wahren und Verschuldung angemessen zu steuern.