Kohlenstoffbestand

Kohlenstoffbestand bezeichnet die Menge an Kohlenstoff, die in einem bestimmten Reservoir oder System zu einem bestimmten Zeitpunkt gespeichert ist. Er wird in Masseneinheiten wie Tonnen Kohlenstoff (t C) oder in CO2-Äquivalenten angegeben und dient als Indikator für die Fähigkeit eines Gebiets, Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen oder zu speichern.

Typische Reservoire terrestrischer Kohlenstoff sind Wälder, Graslandschaften und Feuchtgebiete, Böden, Ozeane und Permafrost. In der Praxis umfasst der terrestrische Kohlenstoffbestand Biomasse (Baum- und Vegetationskohle), Streu- und Holzböden sowie organischen Bodenkohlenstoff. Der globale Kohlenstoffbestand ist ungleich verteilt und von Klima, Bodenarten und Landnutzungen abhängig.

Die Bestimmung erfolgt durch Feldinventare, Allometrie-Beziehungen zur Umrechnung von Baum- oder Strauchbiomasse in Kohlenstoff, Bodenproben und Fernerkundung. Langfristige Schätzungen kombinieren Messdaten mit Modellen. Zur Vergleichbarkeit werden Kohlenstoffbestände oft in CO2-Äquivalente umgerechnet (1 t C ≈ 3,667 t CO2).

Der Kohlenstoffbestand ändert sich durch Nettofluss zwischen dem Reservoir und der Atmosphäre: Zuwächse entstehen durch Photosynthese und intakte Landnutzung, Verluste durch Emissionen aus Entwaldung, Bodenabbau, Zersetzung und Freisetzung aus Permafrost. Feuer, Extremereignisse und Klimaveränderungen können die Stabilität der Speicher beeinträchtigen.

Bedeutung: Kohlenstoffbestände sind zentral für Klimaschutz- und Landnutzungsstrategien, nationale Treibhausgasinventare und internationale Abkommen. Herausforderungen sind Unsicherheit, räumliche Heterogenität, zeitliche Variabilität und die Trennung von langfristigem Speicher versus temporärem Kohlendioxidfluss.